Klimawandel

Gesundheit der Bevölkerung steht bei Hitzeaktionsplänen im Fokus 

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an. (Bild: © Patrick Pleul / dpa)

Aufgrund des Klimawandels nimmt die Hitzebelastung für Mensch und Umwelt deutlich zu. Die baden-württembergische Landesregierung unterstützt Kommunen bei ihren Hitzeaktionsplanungen. Jetzt wurde der Ratgeber „FAQ – Kommunale Hitzeaktionspläne“ veröffentlicht. 

Aufgrund des Klimawandels nimmt die Hitzebelastung für Mensch und Umwelt deutlich zu. Der vergangene Februar hat bereits in diesem Jahr Temperaturrekorde gebrochen. Auch 2024 könnte uns wieder ein heißer Sommer erwarten. Gesundheitliche Gefahren für die Bevölkerung sind eine Folge. Kommunen kennen die unmittelbaren Auswirkungen vor Ort, entsprechend können sie am besten die geeigneten Maßnahmen gegen Hitze planen und umsetzen. Hitzeaktionspläne sind dafür eine Arbeitsgrundlage.

Die Landesregierung unterstützt Kommunen bei ihren Hitzeaktionsplanungen sowohl finanziell als auch mit Informationen. Heute wurde der Ratgeber „FAQ – Kommunale Hitzeaktionspläne“ veröffentlicht. 

Hitzeaktionspläne schützen die Bürger im Land

„Ein kommunaler Hitzeaktionsplan koordiniert planerische, bauliche und kommunikative Maßnahmen und setzt diese in Gang. Ziel ist es, mit der zunehmenden Hitze künftig besser umzugehen, uns besser für sie zu wappnen. Das schützt die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Land“, sagt Gesundheitsminister Manne Lucha

Jede Kommune habe hierbei andere Herausforderungen und müsse entsprechend ihre Hitzeschutzmaßnahmen individuell ausgestalten, so der Minister weiter. Urbane Gebiete sind beispielsweise im Vergleich zum Umland oftmals weniger gut durchlüftet, dicht bebaut, stark versiegelt und wenig begrünt. So entstehen lokale Wärmeinseln. In sommerlichen Nächten können die Temperaturen um bis zu zehn Grad wärmer sein als im Umland. 

Umweltministerin wirbt für das Prinzip der Schwammstadt

„Da die Folgen des Klimawandels vor allem in den Städten spürbar sind, wird eine wassersensible Stadtentwicklung immer wichtiger“, so Umweltministerin Thekla Walker. Sie wirbt daher für eine Stadtentwicklung hin zum Prinzip Schwammstadt. Hier wird Regenwasser nicht direkt in die Kanalisation geleitet, sondern in Grünflächen, Teichen oder Tiefbeeten gespeichert. Bei Hitze verdunstet es und wirkt kühlend. Schwammstädte regulieren den Wasserhaushalt und reduzieren die Folgen von Hitze und Trockenheit. „Mehr Grünflächen und mehr Wasser schützen nicht nur vor Hitze, sie steigern auch die Lebensqualität in den Kommunen“, sagt Walker. 

Hitze ist ebenfalls auf dem Land ein Thema. Entsprechend sollten auch kleine Kommunen die örtlichen Gegebenheiten detailliert prüfen. Beispiele sind der Oberrheingraben oder das Neckartal, die allein aufgrund ihrer Lage besonders von Hitze betroffen sind.

Sommerliche Hitzebelastung wird zur Herausforderung

„Aufgrund des Klimawandels wird die sommerliche Hitzebelastung weiter zunehmen“, verdeutlicht Dr. Ulrich Maurer, Präsident der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, die Wichtigkeit der Hitzeaktionspläne. „Das Jahr 2023 war wieder das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn – auch in Baden-Württemberg. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Im Extremfall können Ende des Jahrhunderts im Oberrheingraben mehr als zwei Monate lang Temperaturen über 30 Grad Celsius herrschen. Schutz vor Hitze wird folglich immer wichtiger.“ 

FAQ – Kommunale Hitzeaktionspläne für die menschliche Gesundheit

In die aktuelle Broschüre „FAQ – Kommunale Hitzeaktionspläne“ ist das Wissen der LUBW, des Landesgesundheitsamtes, der Landesärztekammer und des Deutschen Wetterdienstes (DWD) eingeflossen.

Die Broschüre zeigt, was Hitzeaktionspläne sind und welche Maßnahmen sie umfassen können. Es wird vorgestellt, wie das Hitzewarnsystem des DWD genutzt und Kommunen Ablaufpläne für die akute Hitzesituation entwickeln können. Es werden verschiedene Wege vorgestellt, wie Kommunen Schritt für Schritt einen Hitzeaktionsplan erstellen können.

„Maßnahmen der Hitzevorsorge werden immer wichtiger, wie beispielsweise eine Stadtplanung, die auf Schatten, Bäume und Wasser setzt und so langfristig vor Hitze schützt. Es gilt auch die Bevölkerung zu sensibilisieren, damit jeder selbst vorsorgt und sich in Hitzephasen schützt“, so Maurer.

Beispiele aus Kommunen und Verlinkungen zu weiterführenden Informationen im Internet runden die Broschüre ab. Der Ratgeber „FAQ – Kommunale Hitzeaktionspläne“ kann über die Webseite der LUBW heruntergeladen werden.

KLIMOPASS Förderanträge über die L-Bank für Hitzeaktionspläne

Mit dem Förderprogramm KLIMOPASS unterstützt das Land Baden-Württemberg die Erarbeitung eines kommunalen Hitzeaktionsplanes mit 65 Prozent der Kosten. Kommunen können fortlaufend bei der L-Bank einen Antrag auf Förderung stellen. Kommunale Hitzeaktionspläne werden im KLIMOPASS Modul B unter dem Punkt „Konzepte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ gefördert. 

Weitere Informationen sind auf der Seite des Kompetenzzentrums Klimawandel der LUBW zu finden. Fachliche Fragen beantwortet die LUBW unter klimopass@lubw.bwl.de. Für die Förderung in Modul B und C gilt für Kommunen der Beitritt zum Klimaschutzpakt des Landes als Teilnahmevoraussetzung.

Veranstaltungen

Das Kompetenzzentrum Klimawandel der LUBW informiert gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Klimawandel und Gesundheit des Landesgesundheitsamtes am 12. März 2024 Kommunen in einer Online-Veranstaltung über das Thema Hitze und kommunale Hitzeaktionspläne.

Das Kompetenzzentrum Klimawandel der LUBW bietet weitere Veranstaltungen zum Thema Anpassung an die Folgen des Klimawandels an. 

Quelle:

Ministerium für Soziales, Gesundheit und Information / Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft / Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Achim Brötel
  • Kommunen

Brötel soll Präsident des Deutschen Landkreistages werden

Im Rosengarten im Park der Villa Reitzenstein spielt eine Band vor Publikum.
  • Parköffnungen

Kulturprogramm im Park der Villa Reitzenstein

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) hält im Landtag von Baden-Württemberg eine Regierungserklärung zum Bildungspaket der Landesregierung.
  • Regierungserklärung

Kretschmann stellt Bildungspaket vor

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 7. Mai 2024

Eine junge Pflegerin zeigt einer älteren Patientin auf dem Tablet medizinische Ergebnisse.
  • Pflege

Land stärkt Digitalisierung in der Pflege

Seillagenweinbau
  • Weinbau

Fördersätze im Handarbeitsweinbau erhöht

Logo „VivelaWir. Grenzenlose Partnerschaft“ auf der Internetseite „VivelaWir“ der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich
  • Kommunen

Dritter Zukunftsdialog Städtepartnerschaften

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Gut Beraten!
  • Ländlicher Raum

Land fördert innovatives und bürgerschaftliches Engagement

Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen über einen Zebrastreifen.
  • Fußverkehr

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Ein Eckefahne steht auf dem leeren Fußballplatz.
  • Sportstättenbau

18 Millionen Euro für 117 kommunale Sportstätten

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Radverkehr

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Kabinettsausschuss Entschlossen gegen Hass und Hetze
  • Innere Sicherheit

Fünfte Sitzung des Kabinettsausschusses gegen Hass und Hetze

  • Podcast zum Bundesrat

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024

Neugestalteter Stadtpark am Wuhrloch in Neuenburg am Rhein
  • Städtebau

Städtebaumaßnahmen in Neuenburg am Rhein abgeschlossen

Ein Inlineskater fährt auf einer Fußgängerbrücke.
  • Straßenbau

Rund 46 Millionen Euro für Straßen und Brücken

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Erneuerbare Energien

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan